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An Propheten und ihre soziale Einflussnahme:


Wir machen Vorhersagen zu einer Zukunft die wir nicht bestimmen können und dennoch versuchen wir es durch unser Verhalten. Self-fulfilling-prophecy ist die korrekte Bezeichnung. Auf Deutsch so viel wie "sich selbst erfüllende Prophezeiung". Erwartungen an das Verhalten einer Person oder einer Personengruppe werden Realität unter der Voraussetzung, dass unser Verhalten dazu verleitet. Die Konfrontation mit einer Prophezeiung ruft deren Erfüllung hervor. Mithilfe von spezifischen Personen-eigenschaften, Ausnutzen der situativen Gegebenheit und durch Herstellen von Verpflichtungsgefühlen können andere Menschen nämlich gezielt beeinflusst werden. Durch unser Verhalten bestätigen wir also unsere Prophezeiungen. Wir vertrauen unserem Urteil und festigen es, damit wir auch in Zukunft unseren Instinkten trauen können.

Prophezeiungen sind nichts weiter als Erwartungen, Vorurteile, Einstellungen.
Wenn wir beurteilt werden dann spielt größtenteils nicht unsere Persönlichkeit eine Rolle, sondern die des Beurteilers. Genau genommen seine soziale Wahrnehmung. Im Prozess der sozialen Wahrnehmung geht es eben genau darum, wie wir unsere Mitmenschen wahrnehmen und beurteilen.

Viele dieser Wahrnehmungen sind gut für unsere eigene Sicherheit. Wir erwarten z.B. von einer 18-jährigen Jugendlichen, die soeben ihre Fahrprüfung bestanden hat nicht, dass sie vergleichsweise viele Erfahrungen im Straßenverkehr gesammelt hat. Prophezeiungen machen uns zu nachsichtigen Menschen. Das Verhalten einer schwangeren Frau oder blinden Person vorherzusehen kann in gewissen Situationen nicht nur uns schützen. Aber häufig sind Prophezeiungen dann leider doch Provokationen. Wir gehen sogar so weit, dass wir andere Menschen in ihrem Können einschränken.
Bspw. unsere Arbeitskollegen am Montagmorgen. Können wir uns eine Vorahnung verkneifen oder sehen wir gähnende und unmotivierte Gesichter bereits vor dem inneren Auge noch ehe wir an der Arbeit ankommen? Durchaus zeigt die Realität, dass diese Vorahnung korrekt ist. Bei einer Umfrage im Jahr 2014 wurden 1.012 Erwerbstätige, Schüler und Studenten zu ihrem physischen und psychischen Wohlbefinden am Montagmorgen befragt. Auf Platz eins steht die Müdigkeit mit ca. 65% gefolgt von der Sehnsucht auf das kommende Wochenende. Voller Tatendrang und motiviert sind 20%, also die wenigsten von uns (https://de.statista.com/statistik... ). Lässt sich das Blatt wenden, wenn wir mit einer anderen Vorahnung an der Arbeit erscheinen?

Nicht alle Menschen fahren die gleiche Schiene und ein Prophet sieht nur das was er sehen möchte. Dabei nehmen unsere Mitmenschen die Einschränkungen durch unser Misstrauen in Kauf.
Die Schriftstellerin Annette Pehnt schrieb in einer Ausgabe von "PSYCHOLOGIE HEUTE", dass sie sich als Figur in ihrem eigenen Stück nicht völlig frei entwerfen könne, auch wenn sie das früher geglaubt habe. Sie musste sogar lernen dem Applaus weniger zu trauen, da sie meist nur gelobt wurde wenn sie so war, wie es alle schon immer gewusst haben. 
Nur um eigene Vorahnungen und sich selbst zu bestätigen lohnt es sich nicht andere Menschen in ihrem Potential einzuschränken. Anderen Menschen die Türen offen zu halten hingegen lohnt sich. So machen wir neue Erfahrungen und das Leben wird nie langweilig. Fazit:
"Das eigene Wesen völlig zur Entfaltung zu bringen, Das ist unsere Bestimmung."
-OSCAR WILDE-

 

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